Klinische Studien übersetzen gemäß ICH-GCP: Qualitätsanforderungen, regulatorische Risiken und Best Practices

Einleitung: Warum die Übersetzung klinischer Studien höchste Präzision erfordert

Die regulatorischen Anforderungen an klinische Studien gehören zu den komplexesten im gesamten medizinischen Bereich. Bereits geringfügige sprachliche Ungenauigkeiten in Studienprotokollen, Patienteninformationen oder Investigator’s Brochures können die Einreichung bei Ethikkommissionen verzögern oder sogar dazu führen, dass ein Studienarm ausgesetzt werden muss.

Als spezialisiertes Übersetzungsbüro mit mehr als 30 Jahren Expertise unterstützen wir Pharmaunternehmen, CROs, Forschungseinrichtungen und Medizintechnikhersteller dabei, die sprachliche und regulatorische Compliance sicherzustellen, wenn sie ihre klinischen Studien übersetzen lassen – insbesondere im Rahmen von ICH-GCP (E6 R2).

Im folgenden Beitrag zeigen wir, welche Dokumente in klinischen Studien besonders kritisch sind, welche regulatorischen Rahmenbedingungen Sie beachten müssen und welche Best Practices sich für die Übersetzung klinischer Studiendokumente bewährt haben.


1. Welche Dokumente in klinischen Studien besonders kritisch sind

1.1 Studienprotokolle (Clinical Study Protocols)

Zentrale Inhalte eines Studienprotokolls sind unter anderem:

  • Studienziel, Hypothesen und Endpunkte
  • Dosierungsschemata
  • Sicherheits- und Monitoringpläne
  • Einschluss- und Ausschlusskriterien

Fehler in diesem Dokumenttyp können zu regulatorischen Rückfragen, Verzögerungen oder im schlimmsten Fall zur Unterbrechung eines Studienarms führen. Wenn Sie Studienprotokolle übersetzen lassen, ist absolute terminologische Konsistenz entscheidend.

1.2 Patienteninformationen und Einwilligungserklärungen (ICF / PIL)

Diese Texte müssen gleichzeitig:

  • medizinisch korrekt,
  • juristisch eindeutig und
  • für Laien verständlich

formuliert sein. Ethikkommissionen prüfen Patienteninformationen und Einwilligungserklärungen besonders sorgfältig. Unklare oder missverständliche Formulierungen können hier direkt zu Ablehnungen oder Rückfragen führen.

1.3 Investigator’s Brochures (IB)

Typische Inhalte einer Investigator’s Brochure:

  • präklinische Daten
  • Pharmakokinetik- und Pharmakodynamik-Angaben
  • Angaben zum Sicherheitsprofil
  • Zusammenfassungen bisheriger Studien

Beim Übersetzen einer IB ist es besonders wichtig, die Terminologie aus vorklinischen und klinischen Phasen durchgängig konsistent zu halten.

1.4 Case Report Forms (CRF / eCRF)

Bei CRFs und eCRFs stehen vor allem folgende Punkte im Vordergrund:

  • konsistente Variablennamen,
  • klare Ausfüllanweisungen und
  • terminologische Einheitlichkeit innerhalb der gesamten Studie.

2. Regulatorische Rahmenbedingungen: ICH-GCP und EU-CTR

2.1 ICH-GCP (E6 R2)

ICH-GCP fordert unter anderem:

  • Genauigkeit,
  • Konsistenz,
  • Nachvollziehbarkeit und
  • Dokumentierbarkeit.

Übersetzungen klinischer Studien müssen den Inhalt der Originaldokumente ohne Interpretationsspielraum wiedergeben. Frei formulierte oder verkürzende Übertragungen können hier direkt zu Compliance-Risiken führen.

2.2 EU-CTR (Verordnung 536/2014)

Die EU-CTR verpflichtet zu:

  • harmonisierten Einreichungen innerhalb der EU,
  • erhöhter Transparenz der Studiendaten und
  • einheitlicher Dokumentation in allen betroffenen Mitgliedsländern.

Fehlerhafte oder uneinheitliche Übersetzungen können den gesamten Einreichungsprozess verzögern – insbesondere bei multinationalen Studien mit mehreren Sprachen.


3. Häufige Fehlerquellen bei der Übersetzung klinischer Dokumente

3.1 Uneinheitliche Terminologie

Ein klassisches Problem ist die uneinheitliche Übersetzung zentraler Begriffe. Beispiele:

  • unterschiedliche Übersetzungen von adverse event, serious adverse event, treatment-emergent adverse event,
  • wechselnde Begriffe für Dosierungsschemata oder Endpunkte,
  • abweichende Benennung von Untersuchungsterminen oder Visiten.

3.2 Unkenntnis regulatorischer Besonderheiten

Jedes Land und jede Behörde hat eigene Anforderungen – etwa Ethikkommissionen, BfArM, Swissmedic, ANSM oder andere nationale Stellen. Wer klinische Studien übersetzen möchte, muss diese regulatorischen Rahmenbedingungen kennen, um formale Ablehnungen zu vermeiden.

3.3 Fehlende klinische Expertise

Viele Fehler entstehen durch:

  • falsch verstandene Studiendesigns,
  • unpräzise Übertragung statistischer Begriffe und Endpunkte,
  • fehlendes Wissen über Safety-Reporting und Meldepflichten.

3.4 Ungeeignete Sprache für Patiententexte

Patienteninformationen und Einwilligungserklärungen müssen einerseits juristisch und medizinisch korrekt bleiben, andererseits aber auch für Laien verständlich sein. Zu komplexe Formulierungen oder Fachjargon können dazu führen, dass Patienten den Inhalt nicht vollständig verstehen.


4. Best Practices für professionelle und regulatorisch sichere Übersetzungen

4.1 Einsatz erfahrener medizinischer Fachübersetzer

Seit 1993 setzen wir ausschließlich muttersprachliche Fachübersetzer mit Spezialisierung in Bereichen wie:

  • klinische Studien,
  • Regulatory Affairs,
  • Pharmakovigilanz und
  • Medizintechnik

ein. So stellen wir sicher, dass sowohl die medizinische Fachterminologie als auch die regulatorischen Anforderungen korrekt umgesetzt werden.

4.2 Validierte Terminologiedatenbanken

Der Einsatz validierter Terminologiedatenbanken sorgt für:

  • absolute Konsistenz innerhalb eines Studienprogramms,
  • Einhaltung internationaler Terminologiestandards und
  • Kompatibilität mit CTD-Strukturen und behördlichen Vorgaben.

4.3 Sorgfältige Korrekturlesung

Alle Übersetzungen werden vor der Auslieferung sorgfältig Korrektur gelesen. So stellen wir sicher, dass Terminologie, Zahlenangaben und regulatorisch relevante Formulierungen konsistent und korrekt sind.

4.4 Dokumentationspflichten gemäß ICH-GCP

Zu einer professionellen Übersetzung klinischer Studien gehört auch eine saubere Dokumentation, zum Beispiel:

  • Versionierung der Dokumente,
  • nachvollziehbare Änderungsprotokolle und
  • archivfähige Ablage für Audits und Inspektionen.

5. Warum professionelle Übersetzungen den Studienerfolg unmittelbar beeinflussen

Professionelle medizinische Übersetzungen tragen direkt zum Erfolg klinischer Studien bei. Sie:

  • verhindern Verzögerungen bei Ethikkommissionen,
  • ermöglichen korrekte multinationale Studien,
  • reduzieren Rückfragen von Behörden,
  • verbessern die Datenqualität und
  • erleichtern Audits und Inspektionen.

Gerade bei Phase-III-Studien können Verzögerungen enorme Zusatzkosten verursachen – nicht selten ausgelöst durch sprachliche Unschärfen in Übersetzungen oder uneinheitliche Terminologie.


6. Kontakt & unverbindliches Preisangebot

Gerne erstellen wir Ihnen ein kostenloses, unverbindliches Angebot für die Übersetzung Ihrer klinischen Studiendokumente.

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